Da ich mich nie dazu durchringen konnte, mich als Künstler zu bezeichnen
und damit auch die Laubahn eines solchen einzuschlagen, bin ich dazu übergegangen
meine Bilder auf Kleidungsstücke und Gegenstände zu übertragen. (Viele der großen
Kunstwerke sind von Anfang für einen bestimmten Ort geplant worden. Sie wurden in
Vertäfelungen, Rahmen, Altäre und Möbelstücke eingebaut. Zu einem gehobenen Haushalt
gehörten diese Einrichtungsgegenstände dazu. Sie bekam man als Ausstattung zur Hochzeit
geschenkt, inkl. des dazu gehörigen Palazzos.)
Meine Wohnung ist alles andere als ein Palast, aber ich entschied mich,
einen Schrank zu bauen. In den Schrank hinein sollten alle Gegenstände,
die ein Besucher nicht in meiner Wohnung sehen sollte, die aber wichtig in meinem
Leben sind. So kam dann auch das Bildprogramm für die Außenseite zustande.
Es sollte in verschlüsselter Form von dem Inhalt erzählen. Somit entstand die
Idee einer "Allegorie der Sexualität".
Die verschiedenen Entwurfsskizzen zeigen die Entwicklung
von den beiden verschlungenen Monstern bis zu der komplexen
Gestaltung mit einer großen wandernden Großform mit vielen kleinen Wesen.
Die Komposition ist auf der Trennung des Bildes durch die Schranktüren aufgebaut.
Es sollten jeweils Teilbilder entstehen, die auch einzeln lesbar sind.
Kurz vor Baubeginn habe ich den ganzen Schrank noch einmal umgeplant
und die Bedienbarkeit vom Bett aus neu überdacht. Die Änderung zog leider
mit sich, dass das Bild seitenverkehrt wurde. Mit verschiedenen Anpassungen
ergibt sich das neue Aussehen. Allerdings bleibt meiner Ansicht nach die erste
Form die bessere. Die Großform schreitet jetzt nicht mehr in großen Schritten
nach rechts und zieht die kleinen Wesen hinter sich her.